Als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Kreis Herford und Bad Oeynhausen nehme ich die Festlegung der Deutschen Bahn auf die Trassenkorridore 3 und 4 beim Projekt Hannover–Bielefeld mit großer Sorge zur Kenntnis. Seit Beginn der Überlegungen setze ich mich für eine Engpassbeseitigung ein, die möglichst geringe Eingriffe in Natur, Landschaft und Wohngebiete verursacht.
Die nun weiterverfolgten Korridore würden jedoch zu einer deutlichen Zerschneidung der Landschaft im Kreisgebiet führen. Eine Neubaustrecke durch Elverdissen, Schwarzenmoor und Vlotho bedeutet erhebliche Belastungen für Mensch, Umwelt und Natur. Hinzu kommen prognostizierte Kosten im zweistelligen Milliardenbereich, insbesondere aufgrund der notwendigen Tunnelbauten – Kosten, die aus meiner Sicht in keinem Verhältnis zum verkehrlichen Nutzen stehen.
Ich bin überzeugt, dass auch mit einer Reisezeit von 36 Minuten zwischen Bielefeld und Hannover die Ziele eines Deutschlandtakts, die Verbesserung der Verbindung zwischen Ruhrgebiet und Berlin sowie zusätzliche Kapazitäten für den Regionalverkehr erreichbar sind. Ein trassennaher Aus- und Neubau sowie die Ertüchtigung weiterer Streckenabschnitte könnten dies leisten. Eine entsprechende Neubewertung des Deutschlandtakts halte ich daher für notwendig und werde mich in Berlin weiterhin dafür einsetzen.
Angesichts der angespannten Haushaltslage auf Bundesebene müssen Infrastrukturprojekte vorrangig nach Wirtschaftlichkeit bewertet werden. Die Instandhaltung des Bestandsnetzes bindet bereits erhebliche Mittel, sodass milliardenschwere Neubauvarianten kaum realisierbar erscheinen. Aus meiner Sicht ist daher eine kostengünstige und wirtschaftliche Lösung unabdingbar.

