Vergangene Woche hatte ich gemeinsam mit meinen Unionskollegen die Gelegenheit, im Bundestag mit Vertreterinnen und Vertretern aus Krankenkassen, Verbänden, Unternehmen und Stiftungen über die Entwicklungsstände und Anwendungsmöglichkeiten der EUDI-Wallet, der digitalen Identität, zu diskutieren. Als spannenden Impuls konnten wir Digitalstaatssekretär Thomas Jarzombek begrüßen; die Innovations-agentur SPRIND stellte ihre Fortschritte bei der Umsetzung vor.
Mehr als 50 ganz unterschiedliche Anwendungsfälle wurden von den Gästen präsentiert – von der schnellen Unternehmensanmeldung bis hin zum Einsatz im Gesundheitssektor oder als digitale Kundenkarte im Einzelhandel. Das zeigt: Die Branche ist hochmotiviert, die Chancen der EUDI-Wallet für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Unternehmen rasch nutzbar zu machen.
Allerdings gibt es auch noch offene Baustellen. Besonders für den wichtigen PIN-Rücksetzdienst, der eine Grundvoraussetzung für die Nutzung digitaler Identitäten ist, ist die Finanzierung bislang nicht gesichert. Ohne eine funktionierende Lösung für vergessene PINs wird vielen Menschen der Zugang zur EUDI-Wallet und digitalen Verwaltung erschwert.
Mein Kollege Ralph Brinkhaus hat dabei zurecht angeregt, sich zunächst auf einige ausgewählte, aber besonders praxisnahe Anwendungen zu konzentrieren – etwa die Unternehmensanmeldung binnen 24 Stunden oder den unkomplizierten Zugang zu Sozialleistungen per Wallet. Qualität und Zuverlässigkeit müssen im Vordergrund stehen. Denn nur, wenn die wichtigsten Funktionen reibungslos laufen, werden digitale Identitäten und die EUDI-Wallet im Alltag wirklich angenommen.
Ich setze mich im Ausschuss für Digitalisierung und Staatsmodernisierung weiter dafür ein, dass wir die besten Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger entwickeln – und die Verwaltung endlich durchgängig digital, sicher und nutzerfreundlich gestalten.