Gewolltes Missverstehen

Viele Menschen erleben im Alltag, dass sich das Stadtbild verändert: mehr Vermüllung, Leerstand, Verwahrlosung und auch mehr Kriminalität bzw. ein Gefühl der Unsicherheit. Diese Wahrnehmung ist keine Randmeinung, sondern Realität für viele. 63 % der Deutschen sagen, dass sie genau diese Entwicklung beobachten.

Das zeigt: Diejenigen, die diese Sorgen als „Einbildung“ abtun, sind klar in der Minderheit.

In der aktuellen Debatte hat Friedrich Merz einen Punkt angesprochen, den viele Bürgerinnen und Bürger so empfinden – auch wenn seine Wortwahl angreifbar war und Interpretationen zugelassen hat. Entscheidend ist nicht die Überschrift, sondern das dahinterliegende Thema: Das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum ist für viele spürbar gesunken.

Dabei geht es nicht um Herkunft, sondern um Verhalten. Wer sich an Regeln hält, gehört dazu. Aber es stimmt auch: Die Statistik zeigt, dass bestimmte Formen von Kriminalität überproportional von jungen Männern mit Migrationshintergrund ausgehen und das muss man aussprechen dürfen, ohne gleich unter Generalverdacht zu geraten.

Gerade deshalb ist Differenzierung wichtig: Die allermeisten Migrantinnen und Migranten sind friedlich, arbeiten, engagieren sich und sind längst Teil unserer Gesellschaft. Aber ein kleiner Teil missbraucht die Offenheit des Rechtsstaats. Clanstrukturen und wiederholte Gewalttaten – auch hier im Kreis Herford & Bad Oeynhausen – zeigen, was passiert, wenn man zu lange wegschaut.

Wer dieses Problem ignoriert, gefährdet am Ende die Akzeptanz für gelungene Integration insgesamt. Eine klare, konsequente Haltung gegenüber denen, die Regeln brechen, schützt diejenigen, die sich integrieren und bewahrt gesellschaftliche Zustimmung zur Zuwanderung.

Ein sicheres und gepflegtes Stadtbild ist deshalb nicht Nebensache, sondern eine Frage von Respekt, Rechtsstaatlichkeit und Verantwortung. Wegsehen löst nichts.

Nach oben scrollen